Warum sollten wir Glasaugenprothesen bevorzugen?
Komfort und ein harmonischeres Erscheinungsbild
Der größte Vorteil einer Augenprothese aus Glas ist ihre Oberflächenstruktur. Die Oberfläche ist wesentlich glatter als das mechanisch polierte Kunstauge aus Kunststoff, da das Material bei der Herstellung eine sogenannte Feuerpolitur erhält. Dadurch wird die Bindehaut weniger gereizt. Außerdem ist das Material hydrophil. Dadurch verteilt sich die Tränenflüssigkeit vollständig auf der Oberfläche des künstlichen Auges und bildet einen glatten Tränenfilm. Bei Kunststoff ist dies nicht der Fall; denn Kunststoffprothesen sind hydrophob und müssen ggf. separat mit Tränenersatzmitteln aus der Apotheke benetzt werden.
Nutzungsdauer
Die Abnutzung des künstlichen Auges hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. Umwelteinflüssen, dem Zustand der Augenhöhle, einem schlechten Lidschluss, der Einwirkung von Tränenflüssigkeit usw. Alle Augenprothesen unterliegen einer natürlichen Abnutzung. Dank des sehr haltbaren Materials können Kunstaugen aus Glas relativ lange getragen werden. Im Durchschnitt 1-2 Jahre. Ist der Prothesenträger jedoch einer erhöhten Umweltbelastung ausgesetzt, kann sich die Tragedauer deutlich verkürzen. Ihr Augenarzt wird die natürliche Veränderung der Irisfarbe sowie kleinere Veränderungen in der Augenhöhle berücksichtigen.
Materialeigenschaften
In der Produktion werden nur hochwertige Gläser verwendet, die speziell für die Herstellung von Kunstaugen hergestellt wurden. Eine Glasprothese besteht zu 90 % aus geschmolzenem Kryolithglas mit Zusatz des gleichnamigen Minerals. Dies ermöglicht die typisch weißliche Tönung des Glases und in Kombination mit unterschiedlichsten getönten Gläsern lässt sich eine bis ins kleinste Detail realistische Nachbildung des menschlichen Auges erreichen. Die Prothese besteht zu 100 % aus Glas. Die Iris wird mit farbigen Kristall-Glasstäben von Hand gezeichnet. Lack, Farbe oder andere Zusätze werden daher nicht verarbeitet. Auch chemisch bleibt die Prothese erhalten und es werden keinerlei Elemente im Körper abgelagert. Es ist biologisch neutral. Daher sind keine allergischen Reaktionen oder Unverträglichkeiten aufgrund des Materials bekannt. Grundsätzlich werden Prothesen in 2 Gruppen eingeteilt.
Harmonisches Erscheinungsbild
Für die Herstellung unserer Prothesen verwenden wir ein kryolithhaltiges Spezialglas (Na3AIF6). Das spezielle Kryolithglas, das wir verwenden, wurde sehr gut getestet und ist das am besten geeignete Material in Bezug auf das kosmetische Erscheinungsbild, die Verwendbarkeit und die Verträglichkeit.
Bulbus-reformiertes Auge oder einfach-reformiertes Auge
Diese Form wird nach der Enukleation (Entfernung des Augapfels) ausgewählt; weil die Subtraktion mehr Platz in der Augenhöhle lässt, die gefüllt werden muss. Das Kunstauge wird hinter die Augenlider und über den noch vorhandenen Muskelstumpf gesetzt.
Bulbus-Sklera-Schale
Die auch einfach als Bulbushülle bezeichnete Augenprothese ist eine besondere Form der Augenprothese, die aus Glas besteht und nicht aus Kunststoff hergestellt werden kann. Diese Form wird verwendet, um ein Auge abzudecken, das nicht durch Enukleation entfernt werden soll oder kann. Diese Schale ist extrem dünn (ca 1mm) und vergleichbar mit einer Kontaktlinse. Es bedeckt jedoch den gesamten Augapfel. Da der Augapfel noch berührungsempfindlich ist, ist die Schale etwas gewöhnungsbedürftig, bevor sie den ganzen Tag getragen werden kann.
10 wichtige Details über die Verwendung von Glasaugenprothesen
Reinigen Sie die Prothese nach dem Entfernen mit sauberem Wasser. Wenn Sie die Prothese trocken verwenden möchten, trocknen Sie das Glasauge mit einem trockenen, fusselfreien Tuch.
Ist der Lidschluss nicht gegeben, sollte zusätzlich eine Augensalbe oder künstliche Tränenflüssigkeit (in Apotheken erhältlich) verwendet werden. Bei Verwendung einer Salbe genügt ein stecknadelkopfgroßer Tropfen, den
Sie vor dem Einsetzen auf die Prothesenrückwand auftragen.
Achten Sie beim Einsetzen der Prothese darauf, dass die kurze (weniger weiße) Seite zur Nase zeigt. Setzen Sie diese falsch ein schielt das Auge.
Wenn die Prothese herausfällt, untersuchen Sie sie sorgfältig auf mögliche Kapillarrisse. Dies kann zu einer Entzündung des Auges führen und somit eine Reizung der Augenhöhle verursachen. Eine beschädigte Prothese sollte nicht mehr verwendet werden. Informieren Sie Ihren Augenarzt.
Ihre Augenprothese besteht aus feinstem Glas, das bedenkenlos für medizinische Zwecke verwendet werden kann. Das Glas selbst verursacht keine Allergien oder Reizungen in der Augenhöhle. Wenn die Reizung weiterhin auftritt, benachrichtigen Sie Ihren Ocularisten.
Die Augenprothese ist ständig Tränenflüssigkeit und Umwelteinflüssen ausgesetzt. Je nach Salzgehalt oder Umwelteinflüssen (staubige Arbeiten) reduziert sich die Lebensdauer Ihrer Prothese. Nach durchschnittlich 12 Monaten Gebrauch wird der Austausch der Prothese genehmigt und in Deutschland von der Krankenkasse übernommen.
Außerhalb der Orbita sollte die Prothese trocken gelagert werden.
Auf Reisen sollten Sie immer ein Ersatzauge dabei haben.
Salzwasser und starke UV-Strahlung können dem Glasauge nichts anhaben. Tragen Sie beim Schwimmen im Meer immer eine Taucherbrille, um einen mechanischen Verlust durch zum Beispiel einer starken Welle zu vermeiden.
Beim Saunagang sollten Sie auf das Tragen von Augenprothesen verzichten. Durch extreme Temperaturunterschiede kann die Prothese beschädigt werden und in der Augenhöhle platzen.
4 wichtige Details zur Pflege von Glasaugenprothesen
Normalerweise sieht Ihre Prothese wie eine schematische Darstellung aus. Das Bild ist das Schema des Auges, die kurze Seite ist die nasale Seite, die gegenüberliegende Seite ist die temporale Seite. Der schmale Rand unter der Regenbogenhaut ist der Teil der Prothese, der das untere Augenlid bedeckt. Der obere Flügel des Auges verschwindet unter dem oberen Augenlid.
Ihre Augenprothese ist eine Sonderanfertigung, die speziell an Ihre Augenhöhle angepasst wird. Im Laufe der Zeit kann es jedoch zu Veränderungen in der Augenhöhle kommen, z. B. kann eine Gewichtsabnahme oder -zunahme auch zu Veränderungen im Gesichtsbereich führen.
Ebenso sollte mit dem Wachstum des kindlichen Patienten darauf geachtet werden, regelmäßig eine neue Prothese anfertigen zu lassen, damit die Gesichtshälfte gleichzeitig mit dem gesunden Teil des Gesichts wächst.
Bitte setzen Sie sich diesbezüglich umgehend mit uns in Verbindung.
Jeder ungewohnte Start mag schwierig erscheinen, aber mit ein wenig Übung werden Sie es leicht schaffen. Nehmen Sie sich Zeit und ruhen Sie sich am Anfang aus. Wenn Sie es nicht gleich beim ersten Mal schaffen, machen Sie sich keine Sorgen. Setzen Sie sich an einen Tisch mit einer weichen Unterlage und legen Sie einen kleinen Taschenspiegel vor sich hin. Gehen Sie dabei wie unten beschrieben vor.
1. Fassen Sie die Prothese wie abgebildet zwischen Zeigefinger und Daumen und legen Sie die Oberseite frei. Die kurze Seite zeigt dabei zur Nase.
2. Heben Sie nun mit der freien Hand das obere Augenlid an und schieben Sie das Kunstauge so, dass der freiliegende Teil unter dem oberen Augenlid liegt.
3. Halten Sie das künstliche Auge in dieser Position und versuchen Sie, nicht zu blinzeln.
4. Ziehen Sie nun das untere Augenlid leicht nach unten, schauen Sie nach oben, um den unteren Teil der Prothese freizugeben, und lassen Sie sie hinter das untere Augenlid gleiten.
5. Üben Sie nach dem Einsetzen der Prothese leichten Druck auf Ihre Prothese aus. Dadurch können die Luftpolster zwischen dem Muskelstumpf oder dem geschrumpften Augapfel und der Prothese entweichen.
6. Das künstliche Auge sollte jetzt in der richtigen Position sein und Sie sollten geradeaus schauen. Wenn dies nicht der Fall ist und das Kunstauge zur Seite schaut, sitzt es verdreht in der Augenhöhle. Entfernen Sie es und setzen Sie es erneut ein oder versuchen Sie, die Prothese in der Augenhöhle zu drehen.
Bitte beachten Sie dies:
Wenn Ihr Augenarzt Ihnen Augentropfen oder Salben verschrieben hat, verwenden Sie diese bitte gemäß den Anweisungen. Bei Salben empfehlen wir Ihnen, diese auf die Rückseite des Kunstauges aufzutragen. Dadurch wird die Salbe im gesamten Bindehautgewebe verteilt. Die Tropfen sollten direkt in die Augenhöhle gegeben werden, bevor das künstliche Auge eingesetzt wird.
Bevor Sie die Augenprothese herausnehmen, denken Sie daran, eine weiche Unterlage bereitzuhalten, um bei einem Verlust der Prothese Schäden zu vermeiden. Versuchen Sie harte Bodengegenstände zu vermeiden.
Am besten setzen Sie sich an einen Tisch, legen ein Handtuch unter und halten eine Schüssel mit lauwarmem Wasser bereit. Nehmen Sie dann in aller Ruhe die Prothese heraus und waschen Sie sie vorsichtig in der Schüssel. Reinigen Sie auch Ihre Augenhöhle mit lauwarmem Wasser. Wie Sie die Prothese verwenden, erklären wir Ihnen im nächsten Abschnitt.
1. Entspannen Sie sich und schauen Sie nach oben. Legen Sie den Zeigefinger auf das untere Augenlid. Ziehen Sie nun das Unterlid nach unten und bringen Sie Ihren Zeigefinger unter den unteren Rand der Prothese.
2. Schieben Sie nun das Auge ein wenig nach vorne, so dass es von selbst aus der Augenhöhle gleitet.
Wenn Sie Fragen haben, können Sie sich gerne an uns wenden. Gehen Sie genauso vor, wie mit dem Zeigefinger und nehmen Sie die Prothese aus der Augenhöhle.
Für den Saugnapf gehen Sie wie folgt vor. Befeuchten Sie den Saugnapf mit ein wenig Wasser und setzen Sie ihn auf die Iris. Ziehen Sie nun den Saugnapf vorsichtig heraus und bringen Sie das Kunstauge nach vorne. Die Prothese muss am Saugnapf befestigt bleiben.
Reinigen Sie nun die Prothese wie beschrieben.
Bitte denken Sie daran:
Wenn Sie sich die Augen reiben oder wischen, tun Sie dies immer in Richtung Nase. Die Prothese stößt an der Nasenwand auf Widerstand. Wenn Sie in eine andere Richtung wischen, kann die Prothese herausfallen.
Das Glasauge sollte regelmäßig (mindestens einmal täglich) vorsichtig entfernt und die Augenhöhle sowie die Prothese gereinigt werden. Dies erhöht die Lebensdauer der Prothese.
Bitte vermeiden Sie beim Reinigen das Waschbecken, um Spritzer zu vermeiden. Verwenden Sie vorsichtshalber einen Plastikbehälter mit Wasser bei Raumtemperatur auf einer weichen Unterlage, um Ihre Prothese zu reinigen. Reiben Sie die Prothese vorsichtig zwischen Ihren Fingern. Entfernen Sie dabei vorsichtig Eiweißablagerungen aus der Tränenflüssigkeit. Nachdem auch die Augenhöhle mit einem weichen Tuch gereinigt worden ist, setzen Sie die Prothese wieder ein.
Wenn Sie die Prothese über Nacht draußen lassen, halten Sie sie trocken. Bitte verwenden Sie keine scharfen Reinigungsmittel, da Reinigungsmittelreste an der Prothese haften bleiben und die Augenhöhle reizen können.