Liste, der am häufigsten gestellten Fragen
Wir möchten Sie hier über die am häufigsten gestellten Fragen von Patienten informieren. Wenn Sie Fragen haben, die hier nicht beantwortet werden können, senden Sie uns bitte eine E-Mail. Wir werden Ihre Fragen gerne umgehend beantworten.
Etwa 10-14 Tage nach der Operation, wenn die Augenhöhle soweit abgeheilt ist, wird das erste Kunstauge angefertigt. Da immer noch Restschwellungen durch die Operation vorhanden sind und es bis dahin zu weiteren Änderungen der Augenhöhle kommen kann, wird in der der Regel 2-4 Monate nach der Operation das zweite Glasauge gefertigt. Der Patient sollte immer ein Kunstauge in Reserve haben, da ein Kunstauge auch zerbrechen kann. Ein Leerstand der Augenhöhle kann eine Schrumpfung der Lider zur Folge haben. Ein künstliches Auge nutzt sich nach etwa einem Jahr ab und muss neu angepasst werden.
Sicher ist es am Anfang etwas ungewohnt, ein Kunstauge zu tragen, aber von den meissten Patienten hören wir, das wenn sie zu Hause waren, gar nicht mehr merkten das sie ein Glasauge trugen. Im Gegenteil berichten uns Patienten das sie durch das Glasauge ein besseres „Sehgefühl“ auf dem vorhandenen Auge besitzen. Schmerzen sollten jedoch nie sein.
Der Ocularist wird immer versuchen, das Bestmögliche aus der vorhandenen Augenhöhle heraus zu holen. Es wird in der Regel so gut hergestellt, das man es vom echten Auge kaum unterscheiden kann. Um das Erscheinungsbild so gut wie nur möglich wieder herzustellen, ist die vorangegangene Verletzung sowie die nachfolgende Entfernung des Auges als Mass anzusehen.
Das Vorhandensein von Augenmuskeln und die Größe des Glasauges beeinflussen die Beweglichkeit der Prothese. Auch die Art der Verletzung der Augenhöhle hat einen erheblichen Einfluss auf die Beweglichkeit.
Wenn Sie zu uns in die Praxis kommen, werden wir Ihnen den Umgang und die Pflege der Augenprothese vermitteln.
Für deutsche Versicherte gilt, das die Kosten für ein Glasauge von den Sozialversicherungsträgern (Krankenkassen), Berufsgenossenschaften, Unfallverbänden und Versorgungsämtern getragen werden. Im Ausland Versicherte Patienten oder Privatpatienten müssen mit den Kosten des Auges in Vorleistung treten um später von Ihrer Versicherung die Summe erstattet zu bekommen.
Zur Zeit besteht für alle Glasaugen, die über die Krankenkassen getragen werden, eine Zuzahlungpflicht von 10 Euro pro Kunstauge. Sollten Sie allerdings durch die Krankenkasse von der Zuzahlung befreit sein (Befreiungsschein vorhanden) , fallen auch diese Kosten ihnen nicht zur Last.
In Deutschland wird ein Kunstauge ausschliesslich aus einem speziell für die Ocularisten geschmolzenes Kryolithglas gefertigt. Dieses Glas bietet eine hohe Verträglichkeit in der Augenhöhle und eine perfekte Benetzung durch die Tränenflüssigkeit.
Das künstliche Auge besteht aus Glas, und Glas ist zerbrechlich. Beim Einsetzen, Entfernen und Reinigen der Prothese ist daher Vorsicht geboten. Das künstliche Auge ist durch die Gesichtsknochen in der Augenhöhle gut geschützt und kann nicht beschädigt werden.
Selbstverständlich erhalten Sie auch eine Ersatzprothese. Die durchschnittliche Tragedauer einer Prothese beträgt etwa 1 Jahr, je nach Umwelteinflüssen und Salzgehalt der Tränen früher oder später. Der Kunstaugenträger spürt es in der Regel, wenn die Prothese langsam Ihre Oberflächenstruktur verliert und der Tränenfilm das Kunstauge nicht mehr komplett benetzt. Dann wird es Zeit sich eine neue Prothese herstellen zu lassen. Die Kostenträger übernehmen Jährlich eine Neuanpassung. Die alte Prothese bleibt in Ihrem Besitz als Ersatzauge. Im Laufe der Jahre erhalten Sie so eine schöne Sammlung an Glasaugen und sehen auch die Veränderung die im Laufe der Jahre Ihre Augenhöhle durchlebt.
In trockenen Räumen oder bei staubigen Tätigkeiten (Bäckerei, Bau) kann auch Zigarettenrauch den Tränenfilm, der die Prothese benetzt, zerreißen. Dies führt zu einem Reiben der Augenlider beim Blinzeln und wird auch bei Augen beobachtet, die lange Zeit getragen werden (siehe Punkt 9). Es gibt auch Augenhöhlen, bei denen es nicht möglich ist, die Augenlider zu schließen; der Augenarzt wählt entweder eine dünnere Augenschale oder verwendet ein spezielles Augenöl, um die Augenlider zu schließen.
Hierfür gibt es viele Gründe.
Mangelnder Lidschluss, Austrocknung der Prothese.
Das Glasauge wurde zu lange getragen und muss ersetzt werden (ein dünner Riss in der Augenprothese reizt die Augenhöhle).
Schwellungen der Schleimhäute aufgrund von Erkältungen oder Bindehautentzündungen, Allergien usw. verursachen eine vermehrte Sekretion. Diese Symptome verschwinden in der Regel, wenn die oben genannten Fälle abgeklungen sind.
Bei der Anpassung werden wir versuchen eine durchschnittliche Größe der Pupille zu arbeiten. Das Glasauge kann die natürliche Pupillenreaktion nicht nachahmen. So wird an dunkleren Tagen oder am Abend die Pupille des Glasauges kleiner erscheinen und bei hellen Tagen oder hellen Räumen die Pupille größer.
Wenn Sie mit der Pupillengröße nicht zufrieden sind, werden wir dies bei Ihrem nächsten Besuch berücksichtigen und bei der Herstellung einer neuen Prothese nach Ihren Wünschen Größer oder kleiner halten. Allerdings wird generell eine durchschnittliche Größe gewählt, um extreme
Differenzen bei Hell-Dunkel zu vermeiden.
Normalerweise ja. Normalerweise sind Sie in Ihren Bewegungen nicht eingeschränkt. Nur bei einigen Sportarten müssen Sie vorsichtig sein, wenn das künstliche Auge schwer zu halten ist (das künstliche Auge ist nicht ausreichend von den Augenlidern bedeckt).
Beim Fußball zum Beispiel müssen Sie Kopfstöße vermeiden. Durch den plötzlichen Stoß und den kurzfristigen Anstieg des Blutes im Kopf kann sich das Auge auswölben.
Beim Schwimmen ist es ratsam, eine Schwimmbrille zu tragen. Besonders im offenen Meer kann eine Welle das künstliche Auge herausspringen lassen, ebenso wie ein Sprung mit dem Kopf ins Wasser.
Sporttauchern wird empfohlen, das künstliche Auge vor dem Tauchen zu entfernen und es sicher zu verwahren.